Auf der Suche nach dem Spunk

Bei der Einführung von Pfarrer Holger Dirks ging es um neue Wege in der Jugendarbeit

Was haben die Menschen gemeinsam, die gerade aufgestanden sind? Holger Dirks hat’s gleich heraus...

Was haben die Menschen gemeinsam, die gerade aufgestanden sind? Holger Dirks hat’s gleich heraus...

Mentimeter mit guten Wünschen: Je größer das Wort, desto öfter hatten es die Teilnehmenden angeklickt.

Mentimeter mit guten Wünschen: Je größer das Wort, desto öfter hatten es die Teilnehmenden angeklickt.

Auf dem Gelände der Jugendfreizeitstätte Gahlen gab es reichlich Platz für die Gemeinde.

Auf dem Gelände der Jugendfreizeitstätte Gahlen gab es reichlich Platz für die Gemeinde.

Gutes vom Grill gehörte zu diesem Feiertag natürlich auch dazu. FOTOS: JOHANNA EGGERS

Gutes vom Grill gehörte zu diesem Feiertag natürlich auch dazu. FOTOS: JOHANNA EGGERS

SCHERMBECK – Bevor es losging mit der offiziellen Amtseinführung, musste der neue Jugendpfarrer erst einmal unter Beweis stellen, dass seine grauen Zellen noch ordentlich was hergeben. Holger Dirks durfte nur in eine Richtung gucken: hin zu den rund 90 Gästen, die sich zum Gottesdienst in Gahlen versammelt hatten. Hinter ihm stand Nele Zahnwetzer und hielt Schilder hoch: „Alle Brillenträger aufstehen!“ – Okay, das war jetzt noch nicht so schwer zu erraten. „Alle, die Holger Dirks schon kannten, bevor er Pfarrer wurde“ war allerdings schon ziemlich kniffelig. Die gute Nachricht: Er hat genau hingesehen, gründlich nachgedacht und alle Gruppen richtig identifiziert.


Mit Holger Dirks noch mehr bewegen

Die zwischenzeitlich angedrohten Gewitter hatten an diesem 11. August ein Einsehen und blieben aus. So konnte die Einführung von Holger Dirks ganz unter freiem Himmel auf dem Gelände der Evangelischen Kinder- und Jugendfreizeitstätte Gahlen (in Schermbeck) des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid stattfinden. „Suchen“, „Freude“ und „Team“, diese drei Begriffe zogen sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst.

„Manche sagen ‚Team, das steht für Toll, ein andrer macht's‘“ so Silke Salentin im ersten Teil der Ansprache, die sie gemeinsam mit Superintendent Heiner Montanus und Barbara Eggers, der Leiterin des Jugendreferates, hielt. „Das ist nicht so meins. Für mich bedeutet Team, dazugehören, etwas gemeinsam schaffen. Das Team des Jugendreferates hat sich wieder vergrößert, darüber freuen wir uns sehr und auch darauf, mit Holger Dirks noch mehr oder andere Dinge zu bewegen.“


Keine Jugendarbeit nach Schema F

Die Jugendarbeit im Kirchenkreis und seinen acht Kirchengemeinden habe viele Facetten, sagte Superintendent Montanus. „Einige nennen das Vielfalt, anderen erscheint es ungeordnet. Aber das macht nichts! Wir wollen keinen Einheitsbrei. Wir wollen Vielfalt. Und keine Jugendarbeit nach Schema F. Weil eins rüberkommen soll: Freude. Die Jugendarbeit soll Freude machen. Den Mitarbeitenden und den Kindern und Jugendlichen. Das zählt.“

Dass es ganz viel Freude machen kann, sich gemeinsam auf die Suche zu begeben, schilderte Barbara Eggers am Beispiel von der „Suche nach dem Spunk“. Das Wort fällt Pippi Langstrumpf ein, als sie zum Frühstück eine ganze Sahnetorte verschlingt. Nun will sie wissen, was sich dahinter verbirgt, also geht sie mit Annika und Tommi auf die Suche.


Gemeinsam aktiv per Smartphone

„Auch wir wissen nicht genau, wie das, was wir suchen, aussieht, aber wir haben Freude an der Suche und die Zuversicht, dass wir immer wieder fündig werden“, so Eggers, „etwa auf der Suche nach für Kinder und Jugendliche passenden Formen, den eigenen Glauben zu erfahren, ihn zu leben und ihn mitzuteilen.“

Mitten im Gottesdienst wurden sämtliche Smartphones aktiviert und alle tippten fleißig drauflos. Das Ergebnis wurde online, in Echtzeit und in Farbe sichtbar: viele gute Wünsche für den neuen Jugendpfarrer und seine Arbeit. „Mentimeter“ heißt dieses Internet-Werkzeug (tool) – eine tolle Idee nicht nur für Jugendgottesdienste.