„Eine Liebe, die niemals endet“ Anpfiff zum Auftakt der Fußball EM in der Matthäuskirche

Gelsenkirchen - Der Ball rollt!

Pünktlich zum Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland drehte sich im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst alles um die Liebe zum Fußball.

Der Ball rollt! Pünktlich zum Start der EM drehte sich im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst alles um die Liebe zum Fußball

Um (Fußball-) Liebe ging es im Predigtgespräch von Pfarrer Michael Grimm (l.) und sein katholischer Amtskollege Martin Verführt (r.)

Dudelsackspieler Björn Frauendienst brachte schottische Klänge in die Matthäuskirche.

Tolle Stimmung: Viele der 250 Besucher*innen kamen im Fan-Outfit.

Glockengeläut, dann der Anpfiff - und Gemeindepfarrer Ernst-Martin Barth schießt den Ball gekonnt Richtung Altarraum. Gemeinsam mit dem katholischen Kollegen, Kaplan Markus Nowag, sowie Gästen vom FC Schalke 04, einem Euro - Team beider Kirchen und tollen Musikeinlagen gelang ein besonderer Gottesdienst rund um das Thema Liebe. Gottesliebe und die zum Fußball.

Der Gospelchor St. Barbara sang aus vollen Kehlen „The Love of god can do“. Und Dudelsackspieler Björn Frauendienst zog mit seinem Instrument in die Matthäuskirche ein, intonierte kraftvoll und mit viel Gefühl „Flower of Scotland“, das Lied der Gastmannschaft des Eröffnungsspiels, das an diesem Abend in München stattfand.

„Glückauf“, oder auch „Allez zusammen“ war auf einigen Trikots der Besucher und Besucherinnen in der übervollen Matthäuskirche zu lesen. Viele waren in passender Deko zur Fußball EM erschienen. „Wir wollen gute Gastgeber sein. Gegen die Schotten ist es heute wohl schwer zu spielen. Trotzdem wollen wir sie begrüßen und herzlich willkommen heißen“, betonte Pfarrer Ernst-Martin Barth.

Fairness, Respekt, Teamgeist, Werte die im Fußball, aber auch in der Gesellschaft, im Zusammenleben wichtig sind. „United by football“, unter diesem Motto gestalteten Bodo Menze, er entwickelte die Schalker Knappenschmiede, und der ehemalige Pressesprecher des FC Schalke 04, Thomas Spiegel, ein Interviewgespräch. „Wir müssen auf die Werte achten, die wir vermitteln wollen. Wir sind ja hier ein Schmelztiegel. Uns ist es sehr wichtig, die Kinder, die zu uns zum Training kommen, zu begleiten.“ Beide erinnerten sich an das vergangene Sommermärchen und hoffen, dass es diesmal auch wieder ein Sommertraum werden kann, „In und für Deutschland!“

„Wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden, und neu beginnen, ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns“. Hoffnung, Hass überwindende Liebe und Zuversicht, darum ging es auch in den Gemeindeliedern. Und auch in der Lesung mit Dr. Christine Walther, Vereinsarchivarin von Schalke 04, ging es um Liebe, Wahrheit und Wahrhaftigkeit.

„Eine Liebe, die niemals endet“ – im Predigtgespräch griffen Pfarrer Michael Grimm und sein katholischer Amtskollege Martin Verführt diese Themen auf, erwähnten dabei auch die diesjährige Jahreslosung: „Alles, was ihr tut, das geschehe in Liebe.“ Die beiden gingen auf verschiedene Vereinsgesänge ein, so manche Übersetzung klang gar nicht so friedvoll, führte dabei durchaus zu Erstaunen. Doch schließlich das Resümee: „So ein Ball hat ja doch etwas mit Liebe zu tun, er ist rund, hat also keinen Anfang und kein Ende. Also, dann wäre die Fußballliebe echt ne runde Sache!“

Zum Abschluss zog noch einmal Björn Frauendienst mit seinem Dudelsack ein und spielte, natürlich, das Steigerlied! Textsicher wurde eifrig mitgesungen und so entstand im Besucherraum quasi ein spontaner Knappenchor.

Dann strömten alle nach draußen, dort warteten Grillwürstchen, kühle Getränke und noch manch anregendes Gespräch über Gott und Fußball.

 

Text: Frauke Haardt-Radzik
Fotos: Cornelia Fischer