GELSENKIRCHEN UND WATTENSCHEID – Sämtliche für den Sommer 2020 geplanten Freizeiten für Kinder und Jugendliche fielen fielen durch die Corona-Pandemie aus. Also Trübsal blasen für Kinder, die mit ihren Familien in den großen Ferien nicht verreisen konnten? Da muss doch noch was gehen, sagten sich die Verantwortlichen im Kirchenkreis und begannen, mit viel Kreativität und Engagement ein Alternativprogramm zu entwickeln.
„Im November 2019 wurde die UN-Kinderrechtskonvention 30 Jahre alt. Aus diesem Anlass gab es zusätzliche Mittel vom Land NRW.“ Also überlegte Jugendreferentin Barbara Eggers, wie es Kindern und Jugendlichen zu gute kommen könnte. Gemeinsam mit Jessica Neise und Chiara Helmke vom Sozialdienst Schule des Kirchenkreises wurde ein Tagesausflugsprogramm für Kinder aus benachteiligten Familien entwickelt. „Wir haben dann Flyer entworfen, für wenig Geld natürlich, damit diese Familien auf die Ausflugsfahrten auch aufmerksam wurden“, sagt Jessica Neise rückblickend.
Und das Angebot sprach sich offensichtlich herum. Insgesamt 66 Kinder und Jugendliche von 6 bis 13 Jahren konnten einen fröhlichen und unbeschwerten Ferientag in der Evangelischen Kinder- und Jugendfreizeitstätte Gahlen verbringen.
„Morgens um 9.00 Uhr sind wir herumgefahren und haben die Kinder überall im Stadtgebiet eingesammelt. Für viele von ihnen war es das einzige Mal, dass sie etwas in den Ferien gemacht haben und von Zuhause mal rauskamen“, macht die Jugendreferentin dabei auch das besondere Engagement der insgesamt 10 BetreuerInnen und MitarbeiterInnen deutlich.
Nach einer gut halbstündigen Anfahrt gab es für die Kinder erst einmal zum gegenseitigen Beschnuppern Kennenlern- und Bewegungsspiele. Anschließend warteten dann auch spannende Themenkisten, zum Beispiel die mit dem sportlichen Gahlenschen Zehnkampf. Dabei galt es etwa, auf allen Vieren um eine Tischtennisplatte herumkrabbelnd, eine offene Schüssel mit Wasser auf dem Rücken zu balancieren. Je nach Geschicklichkeit konnte man da schon mal etwas nass werden. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es dann weiter. Wer sich traute, kletterte, natürlich mit Seilen gut abgesichert, aufgestapelte Getränkekisten hoch. Und für alle, egal welchen Alters, war eine Freiluftfahrt auf einem Waggon der benachbarten Feldbahn ein besonderes Highlight des Tages.
„Wir überlegen, was wir für diese Kinder auch zukünftig anbieten können – und zwar am liebsten hier direkt vor Ort!“ resümieren sowohl Jugendreferentin als auch die Mitarbeiterinnen des Referats Offene Ganztagsschule nach den vier erfolgreichen Tagesausflügen. Denn mit / wegen / trotz Corona waren diese Freizeittage ein voller Erfolg.