Jochen Kaiser war im Januar von der Kirchenleitung zum neuen Rektor der Hochschule für Kirchenmusik berufen worden. Im Mittelpunkt seines Rektorats steht die Herausforderung, die beiden bestehenden Hochschulstandorte in Herford und in Witten zusammenzuführen. Dort ist in den vergangenen Jahren eine neue popularmusikalische Ausbildung entstanden, in Herford wird seit langem erfolgreich Kirchenmusik ihrer klassischen Form gelehrt. Im August hatte die westfälische Kirchenleitung ihren Beschluss bekräftigt, beide Studienzweige in einem Hochschulneubau am Standort Bochum zusammenzuführen.
Jochen Kaiser wechselte für die anspruchsvolle Aufgabe aus der Schweiz nach Westfalen. In Zürich hatte der gebürtige Greifswalder zuvor die kirchenmusikalische Arbeit in der Reformierten Kirche im Kanton Zürich gestaltet und zudem einen Lehrauftrag an der Zürcher Hochschule der Künste. Seine eigenen Studien hatten den neuen Hochschulrektor nach Dresden, Heidelberg, Leipzig und Greifswald geführt, wo er seine Promotion über „Religiöses Leben durch Gottesdienstliche Musik“ ablegte. Beruflich war Jochen Kaiser darüber hinaus in Marburg, Erlangen und Leipzig engagiert. Entscheidend, so der passionierte Kirchenmusiker sei es für ihn, dass Musik Gottesdienste liturgisch und spirituell mitgestalte. Ob dies eher klang- oder rhythmusorientiert geschehe, sei zweitrangig. Als Herzensanliegen in seiner neuen Aufgabe beschreibt es Jochen Kaiser, „junge Menschen zu begleiten, die durch ästhetisch-musikalische Performances sich selbst und andere spirituell anregen.“ Für den neuen Rektor sind Praxis und Lehre gleichermaßen wichtig. Die Fusion der beiden Hochschulstandorte sieht Jochen Kaiser als Herausforderung und Chance. Vielfalt, so der neue Rektor, sei für ihn stets Bereicherung, insbesondere wenn es gelinge, die verschiedenen Zugänge zu einem Ganzen zu formen.