Kleiner musikalischer Scherz erklingt beim 147. Emporenkonzert

Oben schickt die Abendsonne ihre warmen Strahlen durch die bunten Kirchenfenster, unten im Altarraum beeindruckt das Ensemble Petit Badinage mit feinen Barockklängen.

Das Ensemble Petit Badinage, beeindruckte in der Nicolai-Kirche mit barocken Instrumenten wie der Theorbe, gespielt von Ingo Negwer, und an der Viola da Gamba Heike Sierks. Auch der Pardessus de Viole, hier in der Mitte zu sehen, kam bei diesem Konzert zum Einsatz.

Heike Sierks und Ingo Negwer, die Musiker des Petit Badinage, auf  deutsch „kleiner Scherz“, begrüßten die zahlreichen Zuhörer diesmal nicht wie sonst üblich auf der Orgelempore sondern im lichtdurchfluteten Kirchenraum.

Das Ensemble beeindruckte durch die gute Abstimmung miteinander, ließ an diesem Konzertabend Barockmusik für Ensemble, ebenso wie Solodarbietungen erklingen.

So zeigte Heike Sierks, die an Musik- und Kunstschulen Blockflöte und Viola da Gamba unterrichtet, mit Carl Friedrich Abels Adagio & Fantasia. Allegro, welch zarte Klänge der Viola da Gamba zu entlocken sind.

Und Ingo Negwer, gebürtiger Gelsenkirchener, der an der Ruhr-Universität Bochum studierte und seine Doktorarbeit über Lauteninstrumente schrieb, ließ in seinem Solopart Esaias Reusners Suite D-Dur auf der Barocklaute erklingen.

Gemeinsam führte das Ensemble vor, wie schön und harmonisch doch eine Theorbe, ein große Schalenhalslaute mit verlängertem Hals, gespielt von Ingo Negwer, und daneben der besonders kleine Pardessus de Viole, quasi das Nesthäkchen der Gambenfamilie, gespielt von Heike Sierks, gemeinsam erklingen. Der Pardessus de Viole war zur Zeit des Rokoko sehr beliebt. Sein angenehmer Klang fasziniert Spieler und Zuhörer auch heute noch.

Ein warmer Frühsommerabend, die Wahlurnen sind gerade geschlossen und in der Nicolai – Kirche erleben erfreulich viele Besucher ein Barockkonzert der leisen, zarten Klänge. FHR

Text und Foto: Frauke Haardt-Radzik