Neue Klangfarben für Mahlers Kindertotenlieder

Emporenkonzert: Kirchenmusikdirektor Andreas Fröhling setzt auf Kontraste

Unter der Leitung des Kreismusikdirektors präsentierte das emporenkonzert eine ungewöhnliche Musik-Kombination. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Im Rahmen des Emporenkonzerts am 15. November in der Nicolai-Kirche wurden Mahlers Kindertotenlieder in einer neuen Version präsentiert.

Kreiskantor Andreas Fröhling verwirklichte mit dem niederländischen Pianisten Klaas Hoek die Idee, diesen Liederzyklus zu bearbeiten. Mit Hoek am Harmonium, Uta Deilmann an der Harfe, dem Satie-Quartett und Bariton Jens Hamann erstrahlten die Kindertotenlieder in neuen Klangfarben. Unter dem Programm-Namen „Klagen“ wurden an diesem Abend auch die früh-barocken „Exequien“ von Heinrich Schütz und Werke von Gerhard Stäbler und Michael Gees aufgeführt.

Das Publikum bekam damit eine nicht alltägliche Musikkombination geboten. Fröhling wagte einen weiten Bogen zu schlagen: Die Exequien wurden bereits Mitte des 17. Jahrhunderts komponiert und erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand der Liedzyklus „Kindertotenlieder“. Mit Stäblers „Karas.Krähen“ von 1994/95 und Gees aktuellen Interpretation von „Es ist ein Schnitter, der heißt Tod“ wurde das Programm um noch sehr junge Kompositionen ergänzt.

Mit Kontrasten zu spielen, ist den Musikern gelungen: „Karas.Krähen“, eine Tonbandkomposition, bildete den Gegenpol zu klassischen Stücken. Ein Highlight des Emporenkonzerts waren die dramaturgisch aufgebauten Lichteffekte unter der Regie von Wolfgang Wehlau: Eindrucksvoll glitten Bilder der Essener Künstlerin Dagmar Schenk-Güllich durch das Kirchenschiff und unterstützen die Klänge visuell.