GELSENKIRCHEN – Wie klingt die Arbeit? Und können die Geräusche, die uns in der Arbeitswelt tagtäglich umgeben, musikalisch wiedergegeben werden? Der Gelsenkirchener Komponist Michael Gees hat diese Fragen mit der „Symphonie der Arbeit“ beantwortet. Bereits im vergangenen Jahr wurde sie im Rahmen der „Extraschicht“ im Consol Theater in Bismarck uraufgeführt.
Zusammen mit Kreiskantor Andreas Fröhling hatte Gees sich vorgenommen, den Arbeitsalltag erneut hörbar zu machen. Am Vorabend des Erntedankfestes führten sie mit 40 Künstlerinnen und Künstlern die neue Version der Symphonie der Arbeit in der Ückendorfer Nicolaikirche auf. Ein Spannungsfeld entstand allein durch den Veranstaltungsort: Im sakralen Raum die Arbeit erklingen zu lassen, mag auf dem ersten Blick ungewohnt wirken. Doch auch Kirche ist Arbeitgeber und zugleich Arbeitsplatz. Das Thema Arbeit ist nicht auf das Erwerbsleben begrenzt – auch im Privaten arbeiten wir an zwischenmenschlichen Beziehungen oder setzen uns für das gemeinschaftliche Wohl ein.
Mit einem sicheren Gespür für akustische Details gelang es den Mitwirkenden verschiedene Aspekte der Arbeit an einem besonderen Ort in dem Mittelpunkt zu rücken. Für die musikalische Inszenierung und Darstellung kleiner Szenen bespielten die Mitglieder der Volxbühne des Consol Theaters, das Ensemble Zukunftsmusik und „Die Bucheckern“ den gesamten Kirchenraum – im Altarraum, zwischen den Bankreihen, auf der Kanzel und der Empore wurde die Arbeit interpretiert. Das Publikum wurde von den Akteuren in das Stück einbezogen, da es sich mitten im Geschehen befand. Die Szenerie wechselte vom Einkauf zum Bahnhofstreiben, mal herrschte Alltagshektik, mal kehrte Ruhe ein und leise Töne schwebten durch das Kirchenschiff. Am Ende verschmolzen alle Mitwirkenden zu einem Chor und boten eine einmalige Klangkulisse.