Thermoskannen–Café auf Friedhofsbänken eröffnet

Wattenscheid - Lust auf eine Tasse Kaffee, vielleicht ein nettes Gespräch auf einer Friedhofsbank? In Wattenscheid ist das ab sofort möglich. Bis Ende Oktober warten nun jeden Sonntagnachmittag von 15.00 bis 17.00 Uhr auf dem Evangelischen Friedhof an der Westenfelder Straße meist zwei Ehrenamtliche, um mit Besuchern bei einem Kaffee auf einer Parkbank sitzend ins Gespräch zu kommen.

Lust auf eine Tasse Kaffee, vielleicht ein nettes Gespräch auf einer Friedhofsbank? In Wattenscheid ist das ab sofort möglich.

18 Ehrenamtliche wurden von Pfarrerin Kirsten Sowa in ihr Amt eingeführt.

„Wer aber einfach nur dort sitzen und den Kaffee genießen möchte, ist ebenso willkommen“, macht Pfarrerin Kirsten Sowa das Prinzip des Thermoskannen - Cafés deutlich.

„Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“ Unter diesem Motto wurden am Muttertag 18 Ehrenamtliche, 17 Frauen und ein Mann, die nun dieses besondere Café anbieten werden, offiziell in der Johannes - Kapelle des Friedhofs in ihr Amt eingeführt. Ausgestattet mit eigener Thermoskanne, erkenntlich an einem grünen Schal und Namensschild, werden sie nun auf den zwei Bänken, die dafür extra auf dem Friedhof in Eingangsnähe aufgestellt wurden, auf Gäste warten.  Bei herrlichem Frühlingswetter und toller Stimmung gab es zur Eröffnung zusätzlich zum Kaffee auch noch Waffeln. Eine Friedhofs - Besucherin hatte das wohl missverstanden, sie meldete der Friedhofsleitung, dass da ein Picknick stattfinden würde. Pfarrerin Sowa konnte das richtig stellen und die Besucherin will beim nächsten Thermoskannen - Café mal vorbeischauen.

Die Idee zu diesem Projekt entdeckte Mitarbeiterin Hanna Königs auf dem Evangelischen Friedhof in Bochum in der Schattbachstraße. Dort gibt es bereits seit einiger Zeit ähnliche Thermoskannengespräche. Bei der Stadt Bochum wurden Fördergelder beantragt. Der Stadtteilbeirat bewilligte Gelder aus dem Stadtteilverfügungsfond. Damit konnten die zwei neuen Bänke und all die Thermoskannen für die Ehrenamtlichen finanziert werden.

Bevor es losgehen konnte, wurden die Mitarbeitenden zunächst in einem Workshop auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Dabei ging es um Gesprächsführung, Fragen rund um Trauer und Abschied wurden ebenfalls thematisiert. „Wenn man in Trauer ist, erlebt man den Sonntag oft als einen besonders schwierigen Tag“, so Pfarrerin Sowa. Hier möchte das Thermoskannen - Café ein Lichtblick auf dem Friedhof sein. 

Durch die nun geschaffenen neuen Möglichkeiten der Begegnung wird der Evangelische Friedhof in Wattenscheid einmal mehr zu einem Ort der Hoffnung werden. 

 

Text: Frauke Haardt-Radzik
Fotos: Cornelia Fischer