Aufgerufen dazu hatte ein breites bürgerliches Spektrum, die Evangelische Kirche Wattenscheid, die Parteien SPD, Grüne, UWG: Freie Bürger, FDP und auch die CDU in Wattenscheid, sowie einige Vereine.
„Unsere Alternativen zur AfD, bei der es sich um eine neonazistische Partei handelt, die eine faschistische Autokratie anstrebt, heißen Respekt und Solidarität, Sicherheit ohne Populismus und Freiheit für jede*n hier.“
So stand es im Aufruf zu dieser Kundgebung und auch Andrea Bartnick vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde betonte in ihrem Grußwort: „Wir stehen hier an der Friedenskirche, das hat Symbolcharakter! Gemeinsam auch mit der katholischen Kirche Wattenscheid stehen wir dafür.“
„Lieber bunt statt braun“, „Es gibt keine Bürger*innen erster und zweiter Klasse“, „Menschenwürde, Nächstenliebe, Zusammenhalt“, so war es auf Plakaten rund um die evangelische Kirche in Wattenscheid zu lesen.
„Wir wollen eine solidarische, respektvolle Gesellschaft und wir wollen hier alle hören, die dazu beitragen können, aber auch alle in die Pflicht nehmen“, formulierte Jan Bühlbecker von der Wattenscheider SPD.
Sein Kollege von der CDU, Stefan Klapperich, hatte es nach dem politischen Dammbruch seiner Partei im Bundestag hier auf der Kundgebung jedoch nicht leicht. „CDU, shame on you“ formulierten Sprechchöre, während er sein Grußwort vom Zettel ablas und auch auf einigen Plakaten wurde das Verhalten von Kanzlerkandidat Friedrich Merz kritisch kommentiert: „Kein Merz im Februar“ oder auch „Mutti sagt NEIN!“ in Anspielung auf die Reaktion von Altkanzlerin Merkel zum Vorgehen der CDU im Bundestag.
„Es gehört viel dazu, sich der Diskussion hier zu stellen“, dankte Bühlbecker danach ausdrücklich seinem politischen Widersacher.
„Bei uns in Wattenscheid ist die AfD schwach. Das soll auch so bleiben. Denn für uns steht fest: Es darf unter keinen Umständen irgendeine, wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit der AfD geben. Wattenscheid bleibt bunt, weltoffen, demokratisch“, bekräftigen alle an diesem Aufruf Beteiligten.
Und die Stimmung während dieser Kundgebung für Demokratie, Frieden und Zusammenhalt war genauso, wie der Name der Kirche, vor der sie stattfand: friedlich!
Text: Frauke Haardt-Radzik
Fotos: Cornelia Fischer