Kirche in Vielfalt Herbsttagung der westfälischen Landessynode geht zu Ende

Bielefeld - Mit zahlreichen Beschlüssen zu unterschiedlichen Themen geht die Herbsttagung der Landessynode in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) zu Ende.  Vier Tage lang berieten die 153 stimmberechtigten Delegierten und 26 beratende Mitglieder des höchsten Entscheidungsgremiums der westfälischen Landeskirche intensiv in Plenum und Tagesausschüssen und trafen am Ende Entscheidungen, die für die kirchliche Arbeit in Westfalen von Bedeutung sind. 

Dabei standen nacheinander gewichtige Fragestellungen auf der Tagesordnung, von denen jede für sich einen eigenen Themenschwerpunkt der diesjährigen Herbstsynode hätte darstellen können.

Die Beratungen starteten mit grundsätzlichen Überlegungen zu Transformation und Veränderungsbedarfen in Organisation und Handlungsweise der evangelischen Kirche. Ulf Schlüter, als Theologischer Vizepräsident kommissarisch Leitender Geistlicher der EKvW, beschrieb in seinem mündlichen Präsesbericht die Notwendigkeit zu Selbstkritik und Wandel. Schlüter forderte den Abschied von einem idealisierten Selbstbild, das innerhalb der evangelischen Kirche noch immer häufig anzutreffen sei. Stattdessen ermutigte er die Vertreter*innen aus Kirchenkreisen, Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen zu klugen Veränderungen. Nur so könne es gelingen, dem Auftrag der Kirche, die Kommunikation des Evangeliums zu betreiben, nachzukommen. Denn nach wie vor habe die Kirche darin „einen großen, hell glänzenden Schatz.“ Aber auch mit dem schönsten, klarsten Auftrag könne man sich klug oder töricht verhalten, was die eigene Organisation betrifft, warnte der Vizepräsident.

Vielfalt als Chance

Als bereichernd und große Chance für ein neu erlebtes Miteinander in der evangelischen Kirche beschrieben die Initiator*innen und Mitwirkenden des Prozesses ‚Kirche in Vielfalt – Interkulturelle Entwicklung‘ die kulturelle Diversität, die sich an vielen Orten in der EKvW positiv entwickelt. Über längere Zeit hatten Arbeitsgruppen unterschiedliche Aspekte der Thematik beleuchtet und brachten jetzt erste Ergebnisse in die Synode ein. Ziel des Prozesses ist es, Gemeinden und Einrichtungen weiter für mehr Diversität und kulturelle Vielfalt zu öffnen.

So fasste die Synode konkrete Beschlüsse, um die Evangelische Kirche von Westfalen auf dem eingeschlagenen Weg voranzubringen und ihre Arbeit an interkulturellen Beziehungen weiterzuentwickeln.  Beschlossen wurden unter anderem eine stärkere Einbindung von Menschen mit internationaler Biografie, der verstärkte Austausch mit internationalen Gemeinden, die Erarbeitung von interkulturellen und rassismuskritischen Bildungsinhalten und Qualifizierungsmaßnahmen, die Entwicklung eines Konzepts für interkulturelle Seelsorge und anderes mehr.

Wie bereichernd das Miteinander von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen ist, erlebten die Synodalen während der vier Synodentage in Bielefeld-Bethel. Ökumenische Gäste aus aller Welt und westfälische Geschwister mit globalem Background gestalteten gemeinsam den Eröffnungsgottesdienst, Morgenandachten, Gebete und Gesänge.

Rahmenbedingungen: Haushalt und Wahlen

Zwei weitere Schwerpunkte der Synodentagung führten zu Entscheidungen, die die Arbeit der Landeskirche in Zukunft beeinflussen werden. So wählte die Synode mit Uta Schütte-Haermeyer und Ralf Henning Krause zwei neue Mitglieder in die Kirchenleitung. Das 15köpfige Gremium trägt im Auftrag der Synode Verantwortung für weitreichende Entscheidungen auf Ebene der Landeskirche.

Während die Sozialmanagerin Schütte- Haermeyer als nebenamtliches Mitglied in der Kirchenleitung mitarbeiten wird, trägt mit Krause künftig erstmals ein promovierter Ökonom als hauptamtlicher Oberkirchenrat die Verantwortung für die landeskirchlichen Finanzen.

So betreffen auch die Beschlüsse zu Haushalt und Finanzen, die am Ende der Synodensitzungen standen, das künftige Arbeitsfeld von Ralf Henning Krause unmittelbar. Denn der neue Oberkirchenrat wird die Funktion des Finanzdezernenten der Landeskirche übernehmen. Die Landessynode stärkte den eingeleiteten Prozess der Erarbeitung eines Haushaltssicherungskonzepts, das den stark defizitären landeskirchlichen Haushalt bis zum Jahr 2028 wieder ausgeglichen gestalten soll. Gleichzeitig beschloss das oberste Entscheidungsgremium der EKvW unter strikten Auflagen den landeskirchlichen Haushalt für das kommende Jahr 2025. Damit konnte für die Dezernate und Einrichtungen der Landeskirche die haushaltslose Zeit beendet werden, die die Arbeitsfelder im laufenden Jahr belastet hatte, nachdem der Haushalt 2024 Ende vergangenen Jahres nicht genehmigungsfähig gewesen war.

Sexualisierte Gewalt – Wege zu Achtsamkeit und Aufarbeitung

Auf notwendige Konsequenzen für Prävention, Intervention und Aufarbeitung im Themenfeld ‚Sexualisierte Gewalt‘ wies Gastreferentin Nancy Janz hin. Die Sprecherin der Betroffenenvertretung im Beteiligungsforum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gab mit ihrem eindrücklichen, sehr persönlich gehaltenen Vortrag einen Impuls, um die Mitglieder der Synode für den Umgang mit der Problematik zu sensibilisieren. Janz beschrieb die Notwendigkeit eines Kulturwandels in der evangelischen Kirche; nur so könne diese sich in verantwortungsvoller Weise mit dem Thema auseinandersetzen. Dafür mahnte sie eine klare Haltung aller Beteiligten in kirchlichen Zusammenhängen an.

Gesetzliche Neuerungen

Neuland betrat die Landessynode der EKvW mit Entscheidungen über spezielle Kirchengesetze. So verabschiedete sie das sogenannte ‚Kirchengemeindeleitungserprobungsgesetz‘ (KGLEG). Es soll einer begrenzten Zahl von westfälischen Gemeinden die Gelegenheit geben, für einen gewissen Zeitraum ein alternatives Leitungsmodell auszuprobieren, das von der tradierten Form der Presbyterien abweicht. Möglich sein soll ein deutlich kleineres Gremium, das einer erweiterten Gruppe von Kandidat*innen offensteht. Auch die Kooperation über Gemeindegrenzen hinweg wird in diesem Leitungsmodell besser möglich sein. Das Erprobungsgesetz ist zunächst bis April 2032 befristet.

Ebenfalls verabschiedet wurde im Betheler Assapheum ein neues Kinder- und Jugendvertretungs-Gesetz (KJVG) für die EKvW. Es regelt die Gründung von eigenen Kinder- und Jugendvertretungen in Gemeinden, Kirchenkreisen und Landeskirche und verschafft jungen Menschen in kirchlichen Bezügen damit mehr Gelegenheit zu Teilhabe und Gestaltung.  Das KJVG wurde aufgrund des gemeinsamen Bezugs zur Landesförderung als Rahmengesetz zusammen mit der Lippischen Landeskirche und der Evangelischen Kirche im Rheinland entwickelt.

Die Wahl einer/eines neuen Präses für die Evangelische Kirche von Westfalen, die ursprünglich für die Herbsttagung der Landessynode angekündigt worden war, konnte während der aktuellen Tagung noch nicht stattfinden. Sie wurde seitens des ständigen Nominierungsausschusses der Landeskirche für Ende März kommenden Jahres in Aussicht gestellt.

Weitere Infos unter: www.landessynode.de

Und Sie bewegt sich doch! Jugendvertretungen erhalten volle Unterstützung der Landeskirche: KJVG verabschiedet!

Bielefeld –  27. November 2024, Ein Meilenstein für die Partizipation junger Menschen in der Evangelischen Kirche von Westfalen wurde heute auf der Landessynode in Bielefeld gesetzt: Das Kinder- und Jugendvertretungsgesetz (KJVG) wurde mit großer Mehrheit verabschiedet! “Auf den heutigen Tag haben viele junge Menschen hingearbeitet”, führte David Stade aus Vlotho, langjähriges Mitglied der bisherigen Jugendkammer der EKvW, an. 

Die Jugendarbeit der Landeskirche feiert nach einer längeren Entwicklungsphase diesen wichtigen Schritt in Richtung einer partizipativen Kirche der Zukunft. Kinder- und Jugendarbeit ist seit Jahrzehnten ein Schwerpunkt der evangelischen Kirche und an vielen Stellen wurden bereits Weichen zu Selbständigkeit gestellt. Mit dem KJVG erhalten Kinder und Jugendliche jedoch nun erstmals flächendeckend eine verbindliche Struktur, um ihre Jugendarbeit eigenständig gestalten zu können. Es bietet jungen Menschen klare Befugnisse und die Möglichkeit, aktiv Entscheidungen zu treffen sowie Einfluss auf die kirchliche Arbeit zu nehmen.  

Diese Weiterentwicklung ist ein riesiger Schritt nach vorne, der die zentrale Rolle von jungen Menschen als Gestaltende und nicht nur als Teilnehmende der Kirche unterstreicht. Für die Evangelische Jugend von Westfalen bedeutet das Gesetz eine lang ersehnte Anerkennung: “Wir als junge Menschen werden gesehen und gehört, das hat uns die Abstimmung heute gezeigt. Es ist schön, dass Kirche auch ein Ort für junge Menschen ist und bleiben kann. Wir freuen uns total, unsere Ideen umzusetzen und gemeinsam mit vielen Bekannten, aber auch neuen Gesichtern aktiv zu werden und etwas Neues auf den Weg zu bringen”, sagten Marie Bienefeld und Hannah Skrzypczak, Mitglieder der Evangelischen Jugendversammlung in Westfalen. 

Das KJVG stärkt junge Menschen nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch in den Kirchenkreisen und auf landeskirchlicher Ebene. Die Evangelische Kirche von Westfalen sendet damit ein deutliches Signal: Eigenständige Jugendmitwirkung ist kein optionales Extra, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil kirchlicher Entscheidungsstrukturen. Dies wird nicht nur die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen in der Kirche stärken, sondern auch langfristig die Zukunftsfähigkeit der Kirche kräftigen. 

Die Evangelische Jugend von Westfalen ist bereit, diese Verantwortung zu übernehmen und aktiv bei der Gestaltung der Kirche der Zukunft mitzuwirken. „Das Gesetz ist wie das Öffnen einer Tür! Jetzt liegt es an uns allen, die neuen Möglichkeiten zu nutzen und Kirche noch offener, partizipativer und lebendiger zu machen“, so Landesjugendpfarrer Uhlstein. Das heute verabschiedete Gesetz schafft dafür die dringend benötigte Grundlage und stellt sicher, dass junge Menschen in eigenen Gremien mitreden, mitentscheiden und mitgestalten können. 

Der Jugendverband "Evangelische Jugend von Westfalen" ist der Zusammenschluss aller im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) Engagierter für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Zu den Mitgliedern gehören die Jugendarbeit der Kirchenkreise und Gemeinden der EKvW und die Jugendverbände CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen - Westbund), VCP (Verband Christlicher Pfadfinder*innen), EC (Entschieden für Christus), landeskirchliche Einrichtungen (Amt für Jugendarbeit, Dienst an Schulen etc.) innerhalb der räumlichen Grenzen der EKvW. Die Evangelische Jugend von Westfalen erreicht mit ihrer Arbeit mehr als 150.000 Kindern und Jugendlichen in ganz Westfalen. 

 

Anja Lukas-Larsen

„Kirche braucht einen Kulturwandel – jetzt!“ Zu Gast auf der Landessynode: Nancy Janz vom Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt

Bielefeld-Bethel. Nancy Janz‘ Worte tun weh. Sie berühren und beschämen. Sie zeigen die Fehler der Institution Kirche auf und nehmen dafür jede Einzelne und jeden Einzelnen in die Pflicht. Die Sprecherin der Betroffenenvertretung im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sprach am Dienstagnachmittag (26.11.) vor der westfälischen Landesynode und forderte einen Kulturwandel im Umgang mit dem Thema Sexualisierte Gewalt.

Für sie ist klar: „Sexualisierte Gewalt stellt die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Vertreter*innen in Frage. Es gilt Vertrauen aufzubauen und dies geschieht nicht durch Verschiebung von Verantwortung, verdrängen des Themas, Sprachlosigkeit und Ohnmachtsgebaren. Hier geht es um Haltung.“

Janz sprach in beeindruckend klaren und deutlichen Worten über ihre ganz persönlichen Missbrauchserfahrungen, die sie als Jugendliche sowohl in der eigenen Familie als auch in der Gemeinde erlebt hat: „Ich war gebrochen und er war da, der Jugendpastor. Ich brauchte ihn als Seelsorger, Vertrauten mit klarer Haltung und Rolle. Doch er verdrehte die Wirklichkeiten, denn er nutzte meine Schwachheit, meine Bedürftigkeit aus, um seine zu befriedigen.“ Das Schlimmste, so Janz, sei jedoch nicht der Missbrauch gewesen, sondern vielmehr das Gefühl der Einsamkeit und fehlenden Solidarität: „Er hat mir meine Zuversicht genommen, mit meinen Zweifeln und meinem brüchigen Glauben einen Platz in der Gemeinschaft, einen Platz im Glauben zu finden. Und dann gab es so viele Menschen wie Sie alle hier. Menschen, die keine Haltung eingenommen haben. Menschen, die sich nicht an meine Seite gestellt haben. Menschen, wie Sie alle, die mich im Stich gelassen haben, die mich weggeschickt oder ihre Türen verschlossen haben.“ 

Nancy Janz sprach auch über ihre eigenen falschen Schuldgefühle, ihre Scham und Verzweiflung. Aber auch über ihre Wut: „Ich bin wütend. Wütend auf die, die sich nicht solidarisieren mit uns Betroffenen. Ich bin wütend über die Schwäche all derer, die Gemeinschaft leben und keine Haltung einnehmen beim Thema Sexualisierte Gewalt. Ich bin wütend, dass ich hier stehen und Ihnen sagen muss, dass diese Kirche Sie braucht, damit wir überhaupt zu einem Kulturwandel kommen.“

Als wesentliche Bausteine des notwendigen und auch in der Anfang des Jahres veröffentlichten ForuM-Studie geforderten innerkirchlichen Kulturwandels nannte Janz den Abbau von Machtmissbrauch – Transparenz und Verantwortung – Betroffenenorientierung – sowie Prävention und Bewusstsein.

Kulturwandel strebe eine Veränderung an, die Sicherheit, Respekt und Gerechtigkeit über institutionelle Interessen stelle. Und die dafür notwendige Verantwortung könne nicht nur auf Leitungspersonen und im Thema geschulte Fachleute delegiert werden. Jede und jeder trage ein Stück Verantwortung. Ganz persönlich. Schließlich sei Kirche nicht irgendein Unternehmen, sondern eine christliche Gemeinschaft – verbunden durch den Glauben. 

Ihr Appell: „Fangen Sie an, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, wenn Sie es noch nicht getan haben. Fangen Sie an, Strukturen umzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Sprechen Sie. Schauen Sie nicht weg. Handeln Sie. Hören Sie nicht auf. Dann beginnt der Kulturwandel, jetzt!“

Die Landessynode wird sich weiter mit dem Thema beschäftigen.

Zum Hintergrund

Die Ende Januar veröffentlichte unabhängige wissenschaftliche Aufarbeitungsstudie ForuM besteht aus fünf Teilprojekten und einem Metaprojekt. Thematisch beschäftigten sich die Teilprojekte mit der historischen Perspektive auf den kirchlichen und öffentlichen Umgang mit sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche, der bisherigen Praxis der Aufarbeitung, Erfahrungen und Sichtweisen von Menschen, die sexualisierte Gewalt in evangelischen Kontexten erlitten haben, der Perspektive Betroffener auf Strukturen der evangelischen Kirche und deren Nutzung durch Täter*innen und Kennzahlen zur Häufigkeit sowie Aktenführung. Auf Grundlage der in den Teilprojekten gewonnenen Erkenntnisse wurden Empfehlungen an die Kirche und Diakonie ausgesprochen.

Im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt werden alle Fragen, die sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie betreffen, von Betroffenenvertreter*innen und kirchlichen sowie diakonischen Beauftragten bearbeitet. Die Mitglieder des Beteiligungsforums bringen ihre Fragestellungen und Themen in das Forum ein. Ebenso werden Anfragen aus den Gremien der EKD und Diakonie in das Beteiligungsforum getragen. Das Beteiligungsforum erarbeitet dazu konkrete Beschlussvorschläge. Für einen Beschlussvorschlag ist sowohl eine Mehrheit in der Betroffenenvertretung als auch unter den kirchlichen und diakonischen Beauftragten notwendig. Die abgestimmten Beschlussvorschläge werden dann in den Rat der EKD, die Kirchenkonferenz oder die Synode eingebracht, wo sie endgültig beschlossen werden. So ist gewährleistet, dass jede kirchenpolitische Entscheidung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt unter Partizipation Betroffener erfolgt.

Weitere Infos unter www.landessynode.de

Zwei neue Mitglieder für die Kirchenleitung – Westfälische Landessynode wählt Ralf Henning Krause und Uta Schütte-Haermeyer

Bielefeld. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hat zwei neue Mitglieder. Die Synode der westfälischen Landeskirche wählte auf ihrer Herbsttagung in Bielefeld-Bethel den Diplom-Kaufmann Ralf Henning Krause und die Sozialmanagerin Uta Schütte-Haermeyer in das Leitungsgremium. Beide wurden mit großer Mehrheit in ihre neuen Ämter entsandt. Ihre Wahl war der Synode vom ständigen Nominierungsausschuss der Landeskirche vorgeschlagen worden.

Von besonderem Interesse war dabei die Wahl von Ralf Henning Krause. Er wird künftig in hauptamtlicher Funktion in der Kirchenleitung Verantwortung übernehmen. Als Oberkirchenrat folgt er auf den Juristen Hans-Tjabert Conring, der nicht erneut für das Amt eines Oberkirchenrats kandidierte, wohl aber als Dezernent und Landeskirchenrat weiterhin im Kollegium, dem hauptamtlichen Leitungsgremium des Landeskirchenamtes, mitwirken wird.

Mit Ralf Henning Krause wird erstmals ein Ökonom hauptamtliche Kirchenleitungsfunktion in Westfalen übernehmen. Er soll in der Landeskirche zudem die Aufgabe des Finanzdezernenten ausführen, die bislang dem Juristischem Vizepräsidenten der EKvW Arne Kupke oblag.

Der 60jährige Diplom-Kaufmann und promovierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler bringt einschlägige Erfahrungen aus dem Projekt- und Prozessmanagement in die Leitung der Landeskirche ein. Krause war beruflich bislang in der Privatwirtschaft, insbesondere im Banken- und Sparkassenwesen engagiert. Ehrenamtlich brachte sich der zweifache Familienvater in der Vergangenheit zudem unter anderem in der Beratung eines Kirchenkreises ein. Kirchliche Abläufe und Gepflogenheiten sind dem erfahrenen Ökonom daher geläufig. Der ständige Nominierungsausschuss der Landeskirche hatte sich für Krause im Rahmen eines intensiven, strukturierten Auswahlverfahrens entschieden und ihn der Synode einstimmig zur Wahl vorgeschlagen. Die Amtszeit des neu gewählten Oberkirchenrats beträgt acht Jahre.

Volle Übereinstimmung hatte der Nominierungsausschuss auch bei seinem Wahlvorschlag für Uta Schütte-Haermeyer gefunden. Sie wählte die Landessynode als nebenamtliches, also ehrenamtlich tätiges Mitglied in das kirchliche Leitungsgremium. Schütte-Haermeyer übernimmt damit den Sitz in der westfälischen Kirchenleitung, der im November vergangenen Jahres durch den Rücktritt des Juristen Michael Bertrams vakant geworden war.

Uta Schütte-Haermeyer bringt sowohl Management- und Führungskompetenz als auch kirchlich-diakonische Expertise als Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Dortmund und Lünen in die Arbeit der westfälischen Kirchenleitung ein. Die studierte Sozialarbeiterin und Erziehungswissenschaftlerin verfügt zudem über ausgeprägte Erfahrung in der politischen Arbeit als langjähriges Mitglied im Rat der Stadt Dortmund.

Die Kirchenleitung der EKvW hat 15 von der Landessynode gewählte Mitglieder. Zu ihnen zählen neben fünf hauptamtlich tätigen Personen – dem/der Präses, den beiden Vizepräsident*innen der Landeskirche sowie zwei Oberkirchenrät*innen - zehn nebenamtliche Mitglieder. Das Gremium trägt im Auftrag der Synode Verantwortung für weitreichende Entscheidungen auf Ebene der Landeskirche. Ihr zur Seite steht das hauptamtlich besetzte Kollegium im Landeskirchenamt, das die Kirchenleitung bei geschäftsführenden Aufgaben unterstützt.

Weitere Infos unter: www.landessynode.de

Interkulturelle Entwicklung wird konkret – „Kirche in Vielfalt“ als Schwerpunktthema der Herbstsynode

Bielefeld/Westfalen. Mit konkreten Aufträgen hat die Arbeitsgruppe des Prozesses „Kirche in Vielfalt – Interkulturelle Entwicklung“ die Evangelische Kirche von Westfalen auf den Weg hin zu einer diverseren und offeneren Zukunft geschickt. Die Herbstsynode wird bis Mitte der Woche einen Beschluss zu den Vorschlägen fassen.
 

Seit knapp zweieinhalb Jahren arbeitet die Projektgruppe mit ihrer Koordinatorin Beate Heßler an möglichen Wegen, die Evangelische Kirche von Westfalen und ihre Arbeit an interkulturellen Beziehungen weiterzuentwickeln – vor Ort in Gemeinden und Kirchenkreisen, unterstützt durch die Landeskirche. Erste Ergebnisse und Empfehlungen hatte die verantwortliche Steuerungsgruppe in die Frühjahrssynode 2024 eingebracht.

Nun werden die Pläne konkret. Die Vorschläge umfassen unter anderem

  • die Unterstützung von Gemeinden und Organisationen bei der interkulturellen Entwicklung durch eine der Fachstellen im Oikos-Institut für Mission und Ökumene,
  • die Förderung von Kooperationen und Projekten zur interkulturellen Entwicklung mit Mitteln aus der Sonderkasse für Mission und Ökumene (SMÖ),
  • die stärkere Einbindung von Menschen mit internationaler Biografie, den Austausch mit internationalen Gemeinden und die Anerkennung internationaler Bildungsabschlüsse bei der Anstellung von Menschen in kirchlichen Arbeitsfeldern,
  • die Erarbeitung von interkulturellen und rassismuskritischen Bildungsinhalten und Qualifizierungsmaßnahmen,
  • die Erarbeitung eines Konzepts für interkulturelle Seelsorge,
  • die Einrichtung einer Antirassismus- und Antidiskriminierungsbeauftragung auf landeskirchlicher Ebene und die Entwicklung von Leitlinien diskriminierungssensibler Kommunikation für alle Ebenen.

Bereits im Vorfeld der Synode ging es bei der Ökumenischen Konsultation mit rund 60 internationalen Gästen aus Indonesien, aus Palästina und aus den USA um die Frage, was eine vielfältige Kirche ausmacht. Impulse und Workshops dazu gab es von Ephorus Dr. Robin Butarbutar und Pfarrerin Mika Purba aus Indonesien, von der ersten palästinensischen Pfarrerin Sally Azar, von US-Pfarrerin Dr. Velda Love sowie Alena Höfer (EKvW). Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen machten sie alle deutlich, dass es mehr Verständigung und mehr Verständnis füreinander braucht. Menschen anderer Herkunft wollten in ihrem jeweiligen Land oft genauso leben wie die meisten anderen dort auch. Die Kirche sollte sie als Geschwister willkommen heißen.

Die bisherigen Erfahrungen, Rückmeldungen und Erkenntnisse haben die Fachgruppen innerhalb des Projektes „Kirche in Vielfalt“ in einem rund 60-seitigen Reader zusammengestellt, der die Basis für die erarbeiteten Vorschläge darstellt. Die Synode wird nun in den kommenden Tagen über die Vorschläge beraten. Das Ergebnis wird am Mittwoch vorgestellt.

Einen der wichtigsten Punkte stellte Ökumene-Dezernent und Landeskirchenrat Dr. Albrecht Philipps in seiner Einbringung heraus: Die Erfahrungen aller Beteiligten bei der interkulturellen Entwicklung hätten gemeinsam, dass sie „als bereichernd und herausfordernd zugleich erlebt“ werden – „und sie enthalten eine Menge Veränderungspotential.“

Das bekräftigte auch Isolde Karle, Professorin für praktische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum, in ihrem Impulsvortrag. „Diversität ist nicht nur bunt und schön, sondern auch anstrengend und mühsam und manchmal sogar schmerzlich. Als Prorektorin für Diversität weiß ich, wovon ich spreche. Aber es ist unumgänglich, wenn wir gemeinsam weiterkommen wollen, wenn wir bereit sind zu lernen und uns infrage stellen zu lassen.“

Das Thema Diversität habe es gerade zwar nicht leicht, weil es etablierte Machtstrukturen und Privilegien herausfordere. Das könne Verlustängste erzeugen und zu Ablehnung führen. Die Kirchen sieht Karle deshalb im Besonderen „herausgefordert, mehr Diversitätskompetenz zu entwickeln – und dies auf allen Ebenen. Wer sitzt bei uns am Tisch? Wer wird eingeladen? Wer bestimmt die Spielregeln? Wir sollten uns das selbstkritisch fragen.“

Diversität mache Kirche reicher und schöner. „Der Tisch, an dem wir sitzen, wird interessanter und lebendiger.“ Diversität sei Christ*innen als Ziel aufgegeben. Denn: „Der Geist Jesu Christi ist dort gegenwärtig, wo soziale und natürliche Unterschiede zwischen Menschen keine Rolle mehr spielen oder doch mindestens relativiert werden.“

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Haushaltssicherungskonzept soll bis 2028 greifen – Konsequent auf Sparkurs: Vizepräsident Dr. Arne Kupke legt Haushaltsplan für 2025 vor

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) steht weiterhin vor einem harten Sparkurs. In seiner Haushaltsrede vor der noch bis Mittwoch (27.11.) in Bielefeld-Bethel tagenden Landessynode nannte Dr. Arne Kupke vier Hauptfaktoren für die finanzielle Misere: „Zur stagnierenden Wirtschaftslage und den mangelnden Steuern kommt bei uns der demographische Faktor der evangelischen Kirchenmitglieder hinzu. Wir werden jedes Jahr weniger und damit sinkt unsere Finanzbasis Jahr für Jahr. Die Kirchenaustritte steigern diesen Effekt, in letzter Zeit leider deutlich.“ Eine weitere Belastung sei die Krise der staatlichen Haushalte, da viele kirchlich-diakonische Einrichtungen und Arbeitsfelder auf staatliche Förderung angewiesen seien.

Seit der flächendeckenden Umstellung von der kameralistischen auf die doppische – also kaufmännische – Buchführung vor drei Jahren gibt es in der westfälischen Landeskirche eine transparentere Finanzpolitik. Diese hat allerdings auch Sanierungs- und Finanzierungsbedarfe in den Rückstellungen zum Vorschein gebracht und berechnet, vor allem bei langfristigen Personal- und Gebäudekosten. Mit der vorläufigen Haushaltsführung wurde im vergangenen Jahr die Notbremse gezogen. Und durch das aktuelle Haushaltssicherungskonzept (HSK) soll der landeskirchliche Haushalt bis 2028 ausgeglichen werden. Trotz eines jährlichen Planungsdefizits von jeweils etwa 25 Millionen Euro. Um das zu erreichen, wird weiterhin massiv gespart. 

Erwartet werden für das kommende Jahr rund 533 Euro an Kirchensteuereinnahmen. Für „Allgemeine Aufgaben der Landeskirche“ (von landeskirchlichen Ämtern und Einrichtungen über landeskirchliche Schulen bis zur Leitung und Verwaltung) werden rund 47,1 Millionen eingeplant, für „Gesamtkirchliche Aufgaben“ (zum Beispiel Mitgliedschaft in der EKD sowie die Mittel für Weltmission, Ökumene und Kirchlichen Entwicklungsdienst) gut 54,6 Millionen Euro.

Knapp 328,4 Millionen Euro an Kirchensteuern fließen direkt an die 26 westfälischen Kirchenkreise. Die – aus unterschiedlichen Haushalten finanzierte – Pfarrbesoldung schlägt als größter Einzelposten mit gut 208,4 Millionen Euro zu Buche.   

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Abschied von einem idealisierten Selbstbild – Vizepräsident Ulf Schlüter mit ‚Präsesbericht‘ für die Synode

Bielefeld. Die erste Predigt seines Lebens, die ihm einst vom Theologischen Prüfungsamt der Landeskirche auferlegt worden sei, habe „Von den klugen und törichten Jungfrauen“ (Matthäus 25, 1-13) gehandelt, es sollte eine Predigt zum Toten- und Ewigkeitssonntag sein. 39 Jahre später legte Ulf Schlüter, der Theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), dieselbe Bibelstelle seinem Bericht zugrunde, den er als derzeit Leitender Geistlicher der Landessynode vortrug – einen Tag nach dem diesjährigen Ewigkeitssonntag.

„Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen“, heißt es in dem Bibeltext. „Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit.“ Als sie sich schließlich Öl besorgt hatten, war der Bräutigam inzwischen eingetroffen. Die Hochzeitsfeier hatte schon begonnen, die Tür war verschlossen, die törichten Jungfrauen mussten draußen bleiben. Schon damals, so Schlüter, habe er sich gefragt: „Wo ist der Trost, wo die gute Nachricht“ für die Trauernden am Totensonntag? Und er kam zu dem Schluss: „Es ist so eine Sache mit der Kommunikation des Evangeliums. Bei Gott nicht nur im Auftrag eines Prüfungsamts.“

Auch heute, angesichts multipler Krisen, dränge immer wieder die Frage nach dem Trost. Viele Menschen, so Schlüter, seien müde und mürbe geworden. Noch sitze die gerade überstandene Pandemie in den Knochen, aber es gebe keine Zeit, keine Energie aus dem Umgang damit zu lernen. Stattdessen: Kriege, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Krieg im Heiligen Land, in Israel und Palästina, in Gaza und Westbank, im Libanon – und überall kein Ende in Sicht. Die Frage nach dem Klimawandel und seinen Folgen, das Problem von Flucht und Exil – 120 Millionen Menschen seien derzeit auf der Flucht, 280 Millionen wohnten der Not folgend außerhalb ihres Heimatlandes. Und immer bleibe die Frage: „Wo bleibst Du, Trost der ganzen Welt …“

Nicht wenige Menschen suchten dieser Tage Trost bei den starken Männern, den „selbsternannten Herren dieser Welt“, so Ulf Schlüter. „Autoritäre Konzepte haben Hoch-Konjunktur“, die Demokratie sei in Gefahr. Hinzu füge sich eine tiefgreifende Wirtschaftskrise, auch die Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen gerieten in immer größere Nöte mit Folgen für die soziale Infrastruktur.

Und bei all dem, so der Theologische Vizepräsident, habe man noch nicht über die Kirche gesprochen. Die Kirche habe einen Auftrag, der sich nicht verändert habe. Schlüter zitierte in dem Zusammenhang den 

Soziologen Hartmut Rosa: „Religion hat die Kraft, sie hat ein Ideenreservoir und ein rituelles Arsenal voller entsprechender Lieder, entsprechender Gesten, entsprechender Räume, entsprechender Traditionen und entsprechender Praktiken, die einen Sinn dafür öffnen, was es heißt, sich anrufen zu lassen, sich transformieren zu lassen, in Resonanz zu stehen.“ Alles, so Schlüter, beginne mit dem Hinhören. Schon als Kind wirkten biblische Geschichten, von Adam und Eva, von Noah und der Arche, von David und Salomo; und natürlich von Jesus, der Blinde, Taube und Lahme in Gottes Namen geheilt und mit Zöllnern und Sündern zu Tische gesessen habe, „der den Sturm stillte und die Angst wie den Teufel vertrieb.“

„Wir haben einen großen, hell glänzenden Schatz. Der durch die Zeiten leuchtet“, beschrieb Schlüter das Angebot der Kirche. „Sonst säßen wir nicht hier. Niemand von uns.“ Aber auch mit dem schönsten, klarsten Auftrag könne man sich klug oder töricht verhalten, was die eigene Organisation betrifft. Hier schloss der Vizepräsident den Kreis zur Geschichte von den klugen und den törichten Jungfrauen. Die Organisation der evangelischen Kirche insgesamt und in Westfalen im Besonderen müsse sich verändern, postulierte Schlüter. „Wir könnten, wir sollten, wir müssten bei Gott, besser, klüger organisiert sein. Wachet auf… Und keine Sorge: Ich sage das auch zu mir selbst“, so der Leitende Theologe.

Im Einzelnen nahm Schlüter in seinem Bericht Bezug auf zwei große Studien, die im zurückliegenden Jahr bundesweit vorgestellt worden waren, und die unterschiedliche Perspektiven auf die Organisation werfen. Die 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) stellte den starken Rückgang der Mitgliederzahlen dar und beleuchtete eine veränderte Religiosität in der Gesellschaft. Die sogenannte ForuM-Studie beleuchtete das Problem von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt in evangelischem Kontext und führte strukturelle Defizite vor Augen, die solche Gewalt begünstigten. Die Studie habe dazu beigetragen, dass das Schweigen zu diesem Problem nun gebrochen sei, sagte der Theologische Vizepräsident. „Das fordert uns enorm – aber: das alles ist gut und richtig und längst überfällig so! Oder anders: Wir haben lange genug geschlafen.“

Ulf Schlüter forderte vor der Synode, von einem idealisierten Selbstbild der evangelischen Kirche Abschied zu nehmen. „Wir neigen dazu, gern zu den Guten zu gehören“, so Schlüter. „Dabei gilt: Wir sind nicht die Guten – und werden es niemals sein.“ Die Realität von Sünde und Schuld sei mit vollem Ernst in den Blick zu nehmen und beim Namen zu nennen – „in der Hoffnung auf Gottes Gnade, aber nicht an Reue und Schuld einfach vorbei.“

Insgesamt bescheinigte der Vizepräsident seiner Landeskirche, sich in einer „multiplen Krise“ zu befinden. Sie umfasse unter anderem das Thema ‚Finanzkrise und Haushaltssicherung‘ und erfordere einen umfassenden Transformationsprozess. „Seien wir nicht töricht, seien wir klug – verändern wir uns“, appellierte Ulf Schlüter an die Mitglieder des obersten westfälischen Kirchengremiums. Vieles indes sei in Westfalen schon in Bewegung – auf allen Ebenen, und nicht erst seit gestern. Letztlich müsse sich die Arbeit immer an der Aufgabe orientieren, dass Kommunikation des Evangeliums gelingt.

Weitere Infos unter: www.landessynode.de